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Die Ortsgruppe Bad Kissingen

Hier ein kleiner Überblick unserer Ortsgruppe über die Anfänge nach dem Krieg vor über 60 Jahren bis heute.

Im September 1945 wurde der damalige kommissarische Bayerische Ministerpräsident Fritz Schäffer vom US-Hauptquartier der Dritten Amerikanischen Armee ermächtigt und beauftragt, eine gemeinnützige, unpolitische Rot-Kreuz-Organisation mit einem Berg- und Wasserrettungsdienst zur Förderung der Wohlfahrt des Volkes einzurichten. In einem Schreiben vom 14.06.1946 wird Peter v. Seykowsky als Leiter der Ortsabteilung Bad Kissingen durch den Wasserwacht Bezirk Mainfranken eingesetzt.

Diese örtliche Rettungsgemeinschaft konstituierte sich am 22.01.1946 und entwickelte sich durch die Tätigkeit ehemaliger DLRG-Lehrscheininhaber und Rettungsschwimmer beim BRK, da sich im November 1945 der frühere Landesverband Bayern der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) als „Sonderformation Wasserwacht“ in das Bayerische Rote Kreuz (BRK) eingliedert.

Am 17.02.1948 wird die erste Jahreshauptversammlung in der damaligen Liebeskind-Gaststätte einberufen. Rettungsgeräte waren keine vorhanden, diese wurden erst nach und nach beschafft und mit Spenden aus der Bürgerschaft oder den geringen öffentlichen Zuschüssen finanziert.

Badeaufsichten wurden schon 1947 im städt. Flussschwimmbad von der neu gegründeten Ortsgruppe übernommen.

Da zu dieser Zeit rund zwei Drittel aller Deutschen Nichtschwimmer waren, wurden ab 1948 regelmäßig im städt. Flussschwimmbad Kurse im Rettungsschwimmen abgehalten. Diese Schulung durch die Wasserwacht war damals noch kostenlos.

Am 15.08.1953 wurde das Terrassenschwimmbad nach nur einjähriger Bauzeit offiziell mit einer großen Werbeveranstaltung durch die Wasserwacht und die TSV-Schwimmabteilung seiner Bestimmung übergeben. Bemerkenswert, dass schon 1954 die Wasserwacht dort 9127 Wachstunden erbrachte.

Als 1955 der erste Tauchscheininhaber nach Bad Kissingen kam war die erste Voraussetzung für die Anschaffung eines Tauchgerätes geschaffen. 3 Jahre Später war es dann soweit, das Tauchgerät „Delphin II“ von Dräger mit einer 5 l Tauchflasche wurde in den Dienst gestellt.

Ebenfalls ab 1958 wurde der Aufsichtsdienst im Terrassenbad für einige Jahre von der amerikanischen Life Guard unterstützt. In all den Jahren hatten wir ein sehr gutes Verhältnis zu unseren Kameraden von der Army.

Weitere Erleichterung und neuen Aufschwung brachte unserer Ortsgruppe die Eröffnung des städt. Hallenbades im Dezember 1964. Von nun an konnte der Ausbildungsbetrieb ganzjährig und ein regelmäßiges Training durchgeführt werden.

Tragischerweise gab es im Dezember 1965 einen tödlichen Unfall bei Hochwasser im Rosengarten. Die gescheiterten Rettungsmaßnahmen bei dem extrem starken Hochwasser zwangen uns, über die Anschaffung eines Motorbootes nachzudenken. Nach fast vierjährigen Bemühungen und Unterstützung durch die Öffentlichkeit und der Stadt Bad Kissingen konnte am 3.11.1969 das Motorrettungsboot „Bad Kissingen“ in Dienst gestellt werden.

Da der erste Führerschein für Wasserwacht-Motorrettungsboote schon 1968 von einem Kissinger erworben wurde, freuten wir uns, ein weiteres Hilfsmittel gegen den nassen Tod auch bei schwierigsten Bedingungen auf der fränk. Saale zur Verfügung zu haben. Jedoch hatten wir mit dem Ersuchen um Genehmigung zum Befahren der Saale bei Hochwasser einen immensen Schriftwechsel zu bewältigen. Durch die Hartnäckigkeit unseres damaligen OG-Leiters Peter Greubel wurde aber auch dieses Kapitel nach elf Jahren, also erst im Herbst 1980, abgeschlossen.

Das vom Tauchclub Nixe, Bad Kissingen, 1975 ins Leben gerufene Saaleschwimmen wurde von der Wasserwacht Ortsgruppe im Jahre 1980 übernommen und fast immer jährlich als „Adventsaaleschwimmen“ weitergeführt. Die Teilnehmerzahl hat sich mittlerweile auf 80 bis 100 Schwimmer eingestellt, wobei es uns sehr freuen würde wieder einen kleinen Anwachs zu vernehmen… In den letzten Jahren gibt es immer wieder zu berichten dass die Wassertemperatur höher als die der Luft ist, trotzdem konnten wir die Zuschauer auf den Brücken davon überzeugen, nicht ins Wasser zu springen.