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Wasserwacht Bad Kissingen hilft an der Küste aus

Einsatzkräfte aus Bad Kissingen unterstützen in Zingst die örtliche Wasserwacht

Bereits vor Beginn der Corona-Pandemie entstand der Kontakt zur 670 km entfernten Wasserwacht Ortsgruppe. Diese nahm vergangenes Jahr am traditionellen Saaleschwimmen teil, selbstverständlich auch mit dem Hintergedanken für Unterstützung des Wachdienstes an der Küste zu werben. Der in Zingst (Mecklenburg-Vorpommern) zu bewachende Strandabschnitt umfasst schließlich vier Kilometer.

Nicht zu ahnen war zu diesem Zeitpunkt wie wichtig die Unterstützung an der Ostsee dieses Jahr werden sollte. So stellte der Wachdienst die Verantwortlichen vor neue Herausforderungen. Die gesamte Personalplanung musste immer neu überdacht werden, schließlich war nicht abzusehen, unter welchen Voraussetzungen Kontaktbeschränkungen gelockert werden und auch die Anreise der Einsatzkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet möglich sein wird. Ebenfalls war abzusehen, dass bei einer Lockerung der Ausgangsbeschränkungen auch sehr viele Menschen die Bademöglichkeiten an der Küste nutzen würde.

Vor diesem Hintergrund erklärten sich 5 Mitglieder der Ortsgruppe Bad Kissingen bereit, in ihrer Freizeit Unterstützung bei der Absicherung der Badegäste zu leisten. Insgesamt leisteten die Ehrenamtlichen aus Bad Kissingen 522 Wachstunden an 58 Tagen. Nicht mit eingerechnet die jeweiligen Zeiten für An- und Abreise, sowie die Bereitschaftszeiten in der Nacht.

Zu besetzen waren während des regulären Dienstes am Strandabschnitt ein Hauptwachturm mit integriertem Sanitätsraum, sowie 6 Nebentürme. Neben der üblichen Ausrüstung für Rettungsschimmer standen den teilweise bis zu 25 diensthabenden Sanitätern und Rettungsschwimmern dafür ein Quad und ein Jeep zur Verfügung.

Wie wichtig die Rettungsschwimmer und Sanitäter an der Küste sind, zeigte sich den Bad Kissingen Wasserwachtlern des Öfteren. So musste mehrmals die Erstversorgung von Patienten bis zum Eintreffen des Rettungshubschraubers übernommen werden. Auch unterschätzen viele Menschen die Gefahren an Küstengewässern und zeigten sich uneinsichtig gegenüber den Wasserwachtlern. Eine Surferin lernte die Lebensgefahr durch die besonderen Umwelteinflüsse hautnah kennen. Die Surferin schaffte es bei ablandigem Wind, der zu einer Strömung Richtung offenes Meer führt, nicht mehr aus eigener Kraft ans Ufer. Ein Rettungsschwimmausbilder aus Bad Kissingen erkannte die Gefahr und sicherte mit einem Rettungsbrett die erschöpfte Surferin bis zum Eintreffen eines Motorbootes.

Da einer der Bad Kissinger Wasserwachtler auch ausgebildeter Rettungstaucher ist, wurde dieser zu einem weiteren Einsatz gerufen. Ein Anleger war bei einem Sturm havariert und die Trümmerteile unter eine Tauchgondel, die dort zur Touristenatraktion dient, geraten und musste begutachtet, nach Möglichkeit auch geborgen werden. Die Begutachtung ergab eine Vielzahl von Einzelteilen, die zum Teil nur mit speziellen Hebesäcken an die Oberfläche geholt werden können, so dass eine die Bergung vertagt werden musste.

Einig waren sich alle Einsatzkräfte darin, dass der Küstendienst eine tolle Erfahrung war und ein super Teamgeist herrschte. Sofern es möglich ist, möchten die Einsatzkräfte aus Bad Kissingen auch im nächsten Jahr wieder dabei helfen, die bis zu 65.000 Badegäste pro Jahr zu schützen.